Ein Rückblick auf eine aussergewöhnliche Gemeinde- und Kulturreise nach Bulgarien
- oder über die Begegnung mit total Unbekanntem
Noch vor Corona reifte zwischen unserem Pfarrer Berthold Haerter und mir die Idee, eine Gemeindereise nach Bulgarien durchzuführen. Dies unter anderem auch, weil ich viele Jahre dort gelebt habe. Wegen der Pandemie musste dieses Projekt dann aber verschoben werden. In dieser Zeit kam auch bei Pfarrer Jürg-Markus Meier von Thalwil und seiner bulgarischen Frau Galina Angelova, Pfarrerin in Zürich Kreis 2, die selbe Idee auf. Was lag näher, als dass wir uns zusammen taten und gemeinsam eine solche Reise planten? In 9-monatiger Vorbereitungszeit konnten wir eine eindrückliche Reise durch ein für die meisten unbekanntes Land mit imposanten Landschaften, orthodoxer Religion und vielen Klöstern und mit kulturhistorischen Stätten zusammenstellen.
Vom Flughafen der Hauptstadt Sofia brachte uns die Reise in einem komfortablen Reisebus direkt nach Sandanski im Südwesten, wo wir am selben Abend noch das historische „Städtchen“ Melnik besuchten. Tags darauf stand der Besuch eines baptistischen Gottesdienstes sowie entweder die dortige Roma-Siedlung oder das kleine Kloster Rojen auf dem Programm. Am Montag fuhren wir dann mit einem Zwischenstopp im berühmten Rila Kloster zurück nach Sofia.
Der folgende Tag war von einem Spaziergang durch die Innenstadt mit all ihren historischen Fundstätten aus Thrakischen und Römischen Zeiten, durch den typischen „Frauenmarkt“ und von einem Besuch der berühmten orthodoxen Kathedrale Alexander Nevski geprägt. Am Nachmittag standen dann entweder der Besuch des Ikonenmuseums oder der Boyana-Kirche zur Wahl. Gekrönt wurde der Tag durch ein typisch bulgarisches Nachtessen mit Folklore Show.
Am folgenden Tag ging’s schon weiter via dem wunderschönen Trojan Kloster zu der früheren Hauptstadt Veliko Tarnovo, wo wir am Abend eine eindrückliche Freilicht-Lightshow der Ruinen des „Zarevetz“ bestaunen konnten. In Arbanasi, einem Dorf oberhalb, wo wir logierten hatten wir am folgenden Tag ein Führung durch die eindrückliche Christi-Geburt-Kirche.
Und nun ging es nach einem Zwischenstop im ethnographischen Freilichtmuseum in Etara über das Balkangebirge nach Kazanlak, der „Hauptstadt der Rosen“ im Tal der Rosen. Nach interessanten Ausführungen über die dortige baptistische Gemeinde durch den Pfarrer und seiner Schweizer Frau bei einem Lunch stand der Besuch des berühmten Thrakischen Grabes und des Rosenmuseums auf dem Programm.
Am Abend erreichten wir dann mit Plovdiv die zweitgrösste Stadt Bulgariens. Diese Stadt und all ihre kulturellen Sehenswürdigkeiten wurde uns von Galina, welche dort aufgewachsen ist, und Jürg-Markus in feinster Art näher gebracht. Wir konnten dort auch einen orthodoxen Gottesdienst besuchen.
Am nächsten Tag mussten wir dann schon Abschied nehmen von einem Land, welches vorher für die meisten ganz unbekannt war, durch all die unzähligen Begegnungen mit den freundlichen Menschen, den grossartigen kultur- und religionshistorischen Stätten, den wunderschönen Landschaften und vielem mehr nun aber für alle Reiseteilnehmer kein weisser Fleck mehr auf der Landkarte. Wir alle kehrten voll mit tollen Eindrücken, welche noch verarbeitet sein wollen, glücklich aber ein wenig müde nach Hause zurück.